Erster Praktikantenbericht von Simon Siegfried

 

Simon Siegfried ist seit einiger Zeit in Indien und Australien unterwegs. Im Rahmen seiner Reise hat er einen Praktikumseinsatz im Waisenhaus von Salem Ministries in Vijayawada gemacht. Er hat uns gestattet, seine Eindrücke in Text und Bild mit Ihnen zu teilen:


Seit knapp drei Wochen bin ich in meiner Reise nach Indien und dann Australien unterwegs. Der erste Flug brachte mich vom geliebten Switzerland über Dubai nach Hyderabad und dann schlussendlich nach 28 Stunden in die 1.2 Mio. Kleinstadt Vijayawada:). Ich wohne hier zusammen mit ca. 30 Jugendlichen im Alter von 6 bis 17 Jahren, welche keine Eltern mehr haben bzw. der andere Elternteil nicht für sie aufkommen kann. Den Kindern wird hier eine einmalige Möglichkeit gegeben, ein Dach über dem Kopf zu haben, tägliches Essen zu erhalten und vor allem eine Schule zu besuchen. Eine unglaubliche Chance für Kinder, welche teilweise unglaubliche Stories erzählen. Ein Kind beispielsweise hat den Vater durch einen Autounfall verloren und dann die Mutter durch Aids. Es hat die todkranke Mutter als 5-jähriger Jüngling für eine Zeit lang selbst ernährt. Mittlerweile ist dieser Junge der Klassenbeste mit guten Aussichten auf einen ansprechenden Beruf:)

Das Beste an Indien sind zweifellos die Menschen. Egal ob im Kinderheim, während einem Cricketmatch oder an einer Hochzeitsfeier – die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich. Ich darf hier bei 30 Grad mehrheitlich im Kinderheim Englisch und Mathe unterrichten und vor allem während 24 Stunden den Spassvogel spielen:) Die Jugendlichen nennen mich hier mittlerweile «anna», was soviel heisst wie «Brother» :) Die sanitaeren Einrichtigungen im Kinderheim sind ganz gut, insbesondere für mich, wo auch WC-Papier zu Verfuegung gestellt wird ;) Das erste Mal, als ich nämlich ein WC der Jugendlichen aufsuchte, war kein Klopapier vorhanden. Dann heisst es wie so oft im Leben: «improvisieren» :) Das Essen in Indien ist ja bekanntlich sehr spicy bzw. mit einer gewissen Schärfe versehen. Auch wenn mir schon einige Male Tränen gekommen sind – nicht weil ich traurig bin:) – habe ich das Essen wirklich gerne und vertrage es überraschend gut. Die Kosten sind hier im Vergleich zu der Schweiz schon viel tiefer. Gestern war ich beispielsweise beim Coiffeur. Es war ja unglaublich teuer: Umgerechnet ca. 20 Rappen fuer 30 Minuten... Oder wenn du dir ein Taxi mietest, kannst du fuer einige Franken stundenlang herumfahren.

Indien und vor allem dieses ausgezeichnet geführte Kinderheim kann ich bis jetzt wirklich empfehlen!

Beste Gruesse aus Indien
Simon