Liebe UnterstützerInnen von Salem-Ministries
Seit dem letzten Rundbrief im August 2019 ist sehr viel schmutziges Wasser den Ganges herunter geflossen. Wo Hoffnung Realität wird: Danke, dass Sie uns helfen unser Motto umzusetzen. Wie Sie aus dem letzten Rundbrief entnehmen konnten, laufen die Vorkehrungen für den neuen Heimbau auf Hochtouren. Am 10. Februar 2020 flogen Torsten Janshon unser Vize-Präsident und ich nach Indien um an den Feierlichkeiten der Grundsteinlegung des neuen Heimes dabei zu sein. Zudem wollten wir den Architekten persönlich treffen und uns vor Ort über alle Details des Projektes informieren. Wir trafen alle Verantwortlichen unseres Projektes, verbrachten viel Zeit mit den Kindern, Mitarbeitern und auch mit den Witwen im Dorf. Wir merkten, dass diese Reise in vielerlei Hinsicht ein Segen und ein Wunder war. Kurz nach unserer Rückkehr rollte die C-Pandemie über den Globus und eine solche Reise wäre unmöglich gewesen. Durch die aufgefrischten Kontakte konnten wir auch in dieser Krise direkt und unkompliziert helfen.
Projekt
Wir waren begeistert von der Fachkompetenz, von der Ehrlichkeit und der exzellenten Kommunikation unseres jungen Architekten (Manohar). Als wir mit ihm über die Details des Baues sprachen und ihm die Frage stellten, ob er – wenn das Haus für ihn wäre und Geld keine Rolle spielen würde – etwas anders machen würde, zögerte er kurz und sagte: «Ich würde eine andere Betonmischung, andere Farben und andere Bodenplatten nehmen.» Es stellte sich im weiteren Verlauf des Gespräches heraus, dass es in Indien üblich ist (obwohl offiziell streng verboten), dass praktisch alle Hersteller giftige Materialien benutzen. Asbest im Beton und Giftstoffe in Farben und Bodenplatten sind üblich. Gefälschte Zertifikate (mit Wissen der Behörden) sind die Regel. Für uns war sofort klar, dass wir dazu kein JA haben – auch wenn es mit Mehrkosten verbunden ist.
Wir sind sehr dankbar für alle kleinen und grossen Spenden, die bis jetzt für das Bauprojekt eingegangen sind. Von den benötigten ca. CHF 130 000 haben wir bis jetzt ca. CHF 85 000 erhalten. Damit wir umwelt- und menschenfreundlich (ohne Gift) bauen können, benötigen wir weitere CHF 25 000. Das heisst, wir benötigen noch etwa CHF 70 000.
Hier einige aktuelle Bilder von der Baustelle (für vergrösserte Ansicht auf die Bilder klicken):
Torsten Janshon berichtet
Wenn einer eine Reise tut. In der Nacht und auch noch am Morgen fegte ein heftiger Sturm mit Orkanböen über Europa und der Schweiz. Dutzende Flüge waren abgesagt. Und doch: Ram Raj Bhalla und ich sassen im Flugzeug, das uns nach Mumbai bringen sollte. Die Triebwerke heulten auf, es wurde gegen den Sturm und Regen gestartet, wir wurden heftig durchgeschüttelt und dann plötzlich zwei starke Erschütterrungen. Blitze hatten das Flugzeug getroffen. Ich wurde an die Losung für diesen Tag erinnert: «Der HERR wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben.»
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es schon früh weiter nach Vijayavada. Die Begrüssung mit dem Leiterehepaar des Kinderheimes Darshan und Sharad und der Mitarbeiter war sehr herzlich. Die Kinder trugen mit ihrer Fröhlichkeit und selbst angefertigten Willkommenskarten für uns zu einer speziellen Atmosphäre bei. Immer wieder riefen sie uns zu: «Uncle, uncle.» Ich fühlte wieder einmal: ich war angekommen, daheim, das ist mein Indien.
Der nächste Tag mit der Grundsteinlegung sollte ein wirklicher Höhepunkt werden. Im Vorfeld hatten wir von einer schlichten, einfachen Zeremonie gesprochen. Als wir dann beim bereits ummauerten Grundstück, wo der Bau des neuen Heimes beginnen sollte, ankamen, staunten wir nicht schlecht. Ein grosses Zeltdach, in dem sich schon eine gewaltige Anzahl von Menschen versammelt hatte, war errichtet worden. An der Stirnseite gab es eine Bühne mit Tischen und Stühlen und einem grossen Plakat, das den Anlass ankündigte. Ram Raj Bhalla sowie weitere Gäste wurden aufgefordert, dort Platz zu nehmen. Ich blickte auf die Menschen: über 150 Personen waren anwesend. Darunter waren auch viele Witwen aus dem nahegelegen Dorf, die Salem Ministries jahrein und jahraus mit Nahrungsmittel versorgt. Herzliche Begrüssungen und diverse Ansprachen setzten einen feierlichen Rahmen. Dann wurden wir gebeten, nach draussen zu gehen, um die Grundsteinlegung vorzunehmen. Ein Loch in der Erde vor einer verhüllten Tafel, Mörtel, Maurerkelle und Ziegelsteine lagen bereit. Dann wurden wir Schweizer Gäste gebeten, den Vorhang an der Tafel zur Seite zu ziehen. Eine wunderbare Gedenktafel kam zum Vorschein. Es beschämte uns schon sehr, dass unsere Namen neben der Nennung des Anlasses und des Datums verzeichnet waren. Verschiedene Personen beteten nun um Gottes Segen für den Bau. Dann war unser Präsident von Salem Ministries an der Reihe, den ersten Stein an den vorgesehenen Platz zu legen. Danach folgten weitere Personen, die mit dem Kinderheim nahe verbunden sind, um einen Stein zu setzen. Anschliessend wurden alle Anwesenden zu einem feinen indischen Essen eingeladen. Wahrlich eine einfache und schlichte Zeremonie à la Indien.
Am nächsten Abend vor unserer Rückreise versammelten wir uns mit den Heimleitern, allen Mitarbeitern des Heims und allen Kindern zu einer besonderen Versammlung. Unter der souveränen Leitung von Bebe, die als kleines Kind zu den ersten Heimkindern gehörte, und nun als eine junge Dame die Ausbildung als Lehrerin abgeschlossen hat, erlebten wir einen wunderschönen Abend. Es wurde gesungen, und einige der älteren Kinder erzählten von ihren Erlebnissen im Heim und wie oft Gott ihnen in schweren Krankheitszeiten zur Seite war und welche beruflichen Pläne sie nun haben. Mir wurde warm ums Herz. Und wie wahr wurde wieder einmal das Motto unserer Arbeit: WO HOFFNUNG REALITÄT WIRD!
Ja, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen.
Liebe Grüsse an Sie alle und herzlichen Dank für ihre treue Unterstützung.
Torsten Janshon
Vize-Präsident Salem Ministries
Ram Raj Bhalla berichtet
Kurz nach unserer Rückkehr in die Schweiz begann auch bei uns in der Schweiz die Covid-Krise mit dem Lockdown. Dadurch sind viele Menschen sind bei uns, aber vor allem in den ärmeren Ländern, in grosse Not geraten. Millionen Menschen in Indien hatten von einem Tag auf den anderen keine Arbeit – und damit kein Geld und dadurch kein Essen. Wir haben schnell und unkompliziert Geld nach Indien geschickt um hunderten Menschen in Vijayawada, in den Slums von Delhi und auch an anderen Orten, wo wir direkte Kontakte haben, zu helfen. Auch Menschen in der Schweiz haben wir unbürokratisch und schnell geholfen, weil auch bei uns einige unverschuldet in grosse finanzielle Not gerieten. Wir haben ein spezielles Corona-Nothilfe Budget geschaffen. Danke allen Spendern, die davon erfuhren und schnell und grosszügig eingezahlt haben. Wir unterstützen weiter, denn die Not wird Monate anhalten. Wie wir soeben aus Vijayawada vernommen haben, sollten die Arbeiten für das neue Kinderheim wieder langsam ins Rollen kommen. Ich wage keine Prognose zu stellen, wann der Bau fertig sein wird. Geplant war Frühling 2021 – wegen Corona und den speziellen indischen Begebenheiten, werden wir Sie über die Entwicklung auf dem Laufenden halten. Es ist unser grösstes Anliegen, möglichst vielen Menschen nachhaltig helfen zu können. Dies würde ohne Ihre grosszügige, treue Unterstützung nicht möglich sein. Unsere Projekte sind alle hier auf der Homepage ersichtlich. Wir informieren Sie gerne näher, wenn Sie Fragen zu einem Projekt haben. Alle Ihre Zuwendungen sind vollumfänglich von den Steuern absetzbar. Wir wünschen Ihnen von Herzen alles Gute und danken Ihnen nochmals für Ihre wunderbare Unterstützung
Ram Raj Bhalla
Präsident Salem Ministries